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Projektdetails

Förderung von Unternehmen

Innovationen verdienen Förderung und Anerkennung. Die spannendsten und vielversprechendsten Innovationen aus der Region Schaffhausen werden deshalb mit dem IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken ausgezeichnet. Der mit insgesamt 16‘000 Franken dotierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen.

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Schaffhausen, die ein neues Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt und erfolgreich am Markt eingeführt haben. Gesucht werden ausserordentlich erfolgreiche Innovationen mit hoher Wirtschaftlichkeit und grossem volkswirtschaftlichem Potenzial.

Die Ausschreibung für den Innovationspreis 2023 endete am 31. Januar 2023. Die Finalisten wurden am 17. März 2023 im Rahmen der Mitgliederversammlung der IVS Industrie- & Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen bekannt gegeben. Eine Jury wählte aus den finalen Unternehmen die drei Siegerprojekte aus, die am 14. Juni 2023 an einer Preisverleihung ausgezeichnet wurden.

Die Jury für den IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken besteht aus Experten im Innovationsbereich sowie Vertretern der Schaffhauser Wirtschaft und Politik. Die Zusammensetzung der Jury für das Jahr 2023 wird in Kürze hier bekannt gegeben.

Christian Marxt Jury IVS Innovationspreis

Prof. Dr. Christian Marxt
ETH Zürich
Jurypräsident

Dino Tamagni Jury IVS Innovationspreis

Dino Tamagni
Volkswirtschaftsdirektor Kanton Schaffhausen

Per Magnus Kristiansen Jury IVS Innovationspreis

Dr. Per Magnus Kristiansen
Leiter Institut für Nanotechnische Kunststoffanwendungen FHNW

Nathalie Zumstein Jury IVS Innovationspreis

Dr. Nathalie Zumstein
Grossstadträtin (Die Mitte) und Biologin

 

Die Finalisten des 11. IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken 2023 stehen fest. Hier die Videos der Finalisten:

Finalisten Projektvorstellung Block 1:

Finalisten Projektvorstellung Block 2:

Folgende Firmen sind für das Finale vom 14. Juni qualifiziert:

  • Fixpod GmbH: Spezialkomponente im vorgefertigten Holzbau reduziert Montagezeiten und Kosten und verbessert Arbeitssicherheit, Ausführungsqualität und Nachhaltigkeit
  • Georg Fischer Piping Systems Ltd.: Pneumatischer Antrieb aus Hochleistungskunststoff verbessert Nachhaltigkeit, Performance und Handling
  • Hidrostal AG: innovativer Motor für Schraubenzentrifugalpumpen verbessert Energieeffizienz, Langlebigkeit und vereinfacht Installation und Wartung
  • Moser Schaffhausen AG: digitales Web 3.0 Konzept für analoge Uhren integriert Produktsicherheit, Versicherungsleistungen und exklusiven Kundenservice
  • Phoenix Mecano Solutions AG: Interaktiver Workshop für sichtbare Montage- und Prozessoptimierungen. Vereinfachung von Kundenentscheiden für Investitionen in Produktionsinfrastruktur
  • Rhyno Solutions AG: benutzerfreundlicher cloudbasierter Chatbot für HR Prozesse verbessert Servicequalität und Datenmanagement und reduziert Kosten
  • SHL Medical AG: Micro-Dosier-System reduziert Risiken in der Augenbehandlung von Säuglingen
  • SIG Combibloc Services AG: Verschlusslösung für aseptisches Verpackungskonzept macht die Produktoptik attraktiver, verbessert das Handling, reduziert Produktionskosten und erhöht die Nachhaltigkeit
  • Syntegon Packaging Systems AG: Formschulter für Lebensmittelverpackungsmaschinen erhöht Nachhaltigkeit durch die Umstellung von Kunststoff auf papierbasierte Verpackungen

Die Preisträger ab 4. von links: Frederik Gisinger (Georg Fischer), Claire Tellenbach (Moser Schaffhausen), Stephan Schühle (Syntegon), Sascha Müller (Fixpod)

Am Mittwoch, 14. Juni 2023, wurde der elfte IVS Innovationspreises der Schaffhauser Platzbanken im Trottentheater in Neuhausen am Rheinfall verliehen. Der erste Platz ging an die Syntegon Packaging Systems AG, der zweite an die Moser Schaffhausen AG und den dritten Platz teilten sich die Georg Fischer Piping Systems Ltd und die Fixpod GmbH.

 

1. Platz:

Syntegon Packaging Systems AG

Der mit 10 000 Franken dotierte erste Platz des diesjährigen IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken geht an die Syntegon Packaging Systems AG aus Beringen. Der Spezialist für Verpackungslösungen entwickelt, produziert und vermarktet Verpackungs- und Handling-Systeme für verschiedenste Produkte aus den Bereichen Nahrungsmittel und Pharma. Nun hat das Unternehmen mit «paper-ON-form» eine Formschulter für Papierverpackungen entwickelt und auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um den Teil der Maschine, welche Papier zu einem Schlauch formt, bevor danach eine Verpackung daraus entsteht. «Neu können unsere Kunden Produkte wie Schokoriegel oder -tafeln künftig in Papier statt Plastik verpacken», erklärt Thomas Peter, Head of Innovation and Developments bei Syntegon. So kann die Verpackung über das Altpapier gesammelt und recycelt werden. Die Entwicklung begann vor über drei Jahren. «Wir merkten, dass das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird», so Peter. Deshalb begann Syntegon proaktiv mit der Arbeit an einer neuen Lösung, um statt auf Kunststoff künftig auf Papier als Verpackungsmaterial zurückgreifen zu können. Die Entwicklung war äusserst anspruchsvoll, denn Papier ist steifer als Plastik und zudem musste darauf geachtet werden, dass die Barriereschichten, welche das Produkt schützen und haltbar macht, beim Formen nicht verletzt wird. Mittlerweile sind die neuen Formschultern schon in verschiedensten Ländern im Einsatz – und auch aus der Schweiz gibt es erste Interessenten. Ein grosser Vorteil dabei ist, dass «paper-ON-form» nicht nur auf neuen Maschinen, sondern auch bestehenden horizontalen Schlauchbeutelmaschinen von Syntegon eingebaut werden kann.
«Syntegon löst ein grosses technisches Problem für einen globalen Markt. Es bedient ein wichtiges Kundenbedürfnis und der potenzielle Nachhaltigkeitsimpact ist ausserordentlich», begründet Dr. Christian Marxt, Jurypräsident, den ersten Platz.

Webseite Syntegon Packaging Systems AG

 

2. Platz:

Moser Schaffhausen AG

 

Im Dezember 2022 wurde die auf 50 Stück limitierte Uhr «Genesis» des Neuhauser Luxusuhrenherstellers H. Moser & Cie. aufgelegt und war innert Kürze ausverkauft. Das Aussergewöhnliche ist: Genesis verschmilzt auf einzigartige Weise die physische und digitale Welt und kreiert um die analoge Hochpräzisionsuhr ein umfassendes Service- und Erlebnispaket. «Wir wollen als Unternehmen ständig Grenzen verschieben – wie das schon unser Gründer Heinrich Moser getan hat», sagt CEO und Inhaber Edouard Meylan. «Das Web 3.0 ist eine Technologie, wo die reale und virtuelle Welt verschmelzen. Und wir wollten die ersten sein, welche herausfinden, wie das unseren Kunden von Nutzen sein kann», so Meylan. Ursprünglich wollte man eine Präsenz im Metaverse für Events aufbauen. Doch die Kreativität und der Ideenreichtum waren gross bei H. Moser & Cie. Schliesslich entstand gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Deloitte Consulting Schweiz und weiteren Partnern ein ganzes Ökosystem um Genesis herum. Die mechanische Uhr hat deshalb einen individuellen QR-Code im Glas eingraviert. Über diesen kann man nicht nur das Produkt auf der Blockchain authentifizieren, sondern erhält auch Zugang zum gesamten digitalen und virtuellen Ökosystem. Dazu gehört etwa die eigens in der Metaverse-Welt Spatial gebaute Moser Lounge, in der man mehr über das Unternehmen und die Uhr erfahren kann. Dort werden in Zukunft exklusive Events für die Besitzer der Uhren abgehalten. Ebenfalls einzigartig ist das eingebettete Versicherungsprodukt, das gemeinsam mit der Zurich Schweiz eigens für Genesis entwickelt wurde. Diese schützt sowohl die physische Uhr als auch digitale Assets wie etwa NFTs mit einem umfassenden All-Risk-Schutz gegen mögliche Schäden wie Verlust, Beschädigung und Zerstörung. «Genesis ist eine radikale Innovation, die aufzeigt, wie ein Unternehmen seine analogen Produkte mit digitalen Services und Kundenerlebnissen erweitern kann», lobt Jurymitglied Dr. Nathalie Zumstein das Moser-Produkt. 

 

3. Platz:

Georg Fischer Piping Systems Ltd

 

Georg Fischer Piping Systems wusste mit der innovativen Weiterentwicklung eines pneumatischen Vollkunststoffantriebs zur automatischen Ventilsteuerung zu überzeugen: «Unsere Rohrleitungssysteme und Automationslösungen kommen weltweit in verschiedensten Bereichen zur Anwendung», erklärt Frederik Gisinger, Product Manager Automation bei GF Piping Systems. So etwa für Kühlsysteme in Gebäuden oder Datenzentren, in Wasseraufbereitungsanlagen oder in Chemieanwendungen. «Dabei fliessen Medien wie Gase oder Flüssigkeiten durch die Systeme, die zum Teil hochkomplex sind», so Gisinger. Dafür werden zahlreiche Ventile verbaut, die den Fluss des Mediums durch das Rohrsystem steuern. Um die Ventile in einem automatisierten System zu bewegen, werden sogenannte Ventilantriebe eingesetzt – wie etwa der Plastic Pneumatic Actuator (PPA). Dieser sitzt über dem Ventil und ist an ein Druckluftsystem angebunden. So kann das Ventil von der Automatiksteuerung je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden. Der PPA unterscheidet sich in mehreren Aspekten von Produkten aus Metall. «Er ist fast vollständig aus Kunststoff, selbst die beweglichen Teile im Inneren. Das macht ihn leichter und korrosionsbeständiger. Faktoren, welche den Transport, den Einbau und die Langlebigkeit positiv beeinflussen», so Gisinger. Neben einer optimalen Abstimmung zu den verschiedenen Ventilen wurde zudem eine Antriebsvariante mit reduziertem Steuerdruck entwickelt, was den Energieverbrauch reduziert. Ein Sensor zwischen dem Ventil und dem Antrieb übermittelt zudem, ob es offen oder zu ist. So übermittelt das Gerät im Gegensatz zu anderen Antrieben auch im Falle einer Fehlfunktion oder Überlastung, in welcher Stellung sich das Ventil befindet. «Der PPA bietet eine Vielzahl an Vorteilen gegenüber dem Vorgängermodell. Deshalb haben viele unserer Kunden die alten Antriebe in ihren Anlagen durch den PPA ersetzt», betont Gisinger. «Der PPA ist eine kontinuierlich weiterentwickelte Produktinnovation von erheblicher Komplexität. Sie löst wichtige Kundebedürfnisse und verbessert die Nachhaltigkeit auf mehreren Dimensionen», so Jurymitglied Prof. Dr. Per Magnus Kristiansen.

Webseite Georg Fischer Piping Systems

 

3. Platz:

Fixpod GmbH

 

Eine besondere Marktneuheit ist der Fixpod von Sascha Müller. Der gelernte Schreiner aus Hemishofen arbeitete im Vertrieb und Projektmanagement eines grossen Holzbauunternehmens im Bereich Element- und Modulbau. «Dabei stachen mir immer wieder die blauen Elektroinstallationsrohre ins Auge, die aus den Wänden ragten», sagt Müller. Diese sehen nicht nur unschön aus, sondern erfordern in den Holzbauten auch immer noch den Einbau einer zusätzlichen Revisionsöffnung, um die Elektroverrohrung über eine Verbindungsmuffe miteinander zu koppeln. «Das ist aufwändig und erfordert besondere Vorsicht beim Zusammenbauen der Holzbauelemente, damit weder Rohre noch Finger eingeklemmt werden», so Müller. Zudem entstehe durch die Reststücke der Rohre unnötig Abfall. Müller war sich sicher: Das geht einfacher und besser. «Vor etwa drei Jahren ist dann die Idee für den heutigen Fixpod in einer Mittagspause entstanden», erzählt er. Der Fixpod ist eine Verbindungshülse aus Plastik, das auf der einen Seite einen Anschluss für die blauen Elektrorohre hat und gegen aussen trichterförmig geöffnet ist. Baut man zwei Holzbauelemente zusammen, werden auf beiden Seiten die trichterförmigen Fixpods aufeinandergelegt – damit muss kein Installationsrohr mehr vom einem Element ins andere eingezogen werden. «Die Vorteile des Fixpods sind sehr vielfältig. Er erhöht die Effizienz im Prozess, im Werk und auf dem Bau, macht den Einbau schneller und einfacher und erhöht den Vorfertigungsgrad. Zudem gibt es weniger Kunststoffmüll», erklärt Müller. Gefertigt werden die Pods im Spritzgussverfahren, wobei bereits über 25 000 Stück bereits produziert wurden. Das Feedback ist sehr positiv – gibt es bisher doch noch kein Produkt, das gleich oder ähnlich ist. Mittlerweile wird der Fixpod bereits von über 45 Holzbauunternehmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich eingesetzt. «Der Markt ist vorhanden, daher werden bereits Spritzgussformen für weitere Grössenvarianten des Produkts hergestellt», blickt Müller in die Zukunft. «Die Lösung ist auf den ersten Blick genial einfach, birgt aber Detailkomplexität. Eine Marktneuheit, die Prozesseffizienz, Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit erhöht», sagt Regierungspräsident und Jurymitglied Dino Tamagni.

Webseite Fixpod

Zum Abschluss des Abends überraschte Martin Vogel, Präsident der Schaffhauser Platzbanken und CEO der Schaffhauser Kantonalbank, die Finalisten mit einer Prämie von Fr. 500.- als Dank für ihren grossen Einsatz. Mit einem Abendessen als Team könnten sie so den Teamgeist pflegen und sich für weitere Innovationen stärken, so Vogel.

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